Gewinnertext 7 - Schulen

"Jemanden in einem roten Oberteil umzurennen, musste ziemlich schwer sein. Und gegen die Einsamkeit würde es sicher auch helfen, wenn sie nicht andauernd dieselbe Farbe hatte wie die Wände ihrer Schule. Auch wenn Mark sie jetzt eher nicht mehr umrennen würde - er war tatsächlich nach Schulschluss zu ihr gekommen und hatte sich aufrichtig entschuldigt."

Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch für etwas gut ist

von: Finja Günther

 

Marie

Und wir freuen uns sehr, Euch und Ihnen nun endlich mitteilen zu können, dass der Schulbetrieb ab nächster Woche in seinem ursprünglichen, normalen Zustand wieder aufgenommen werden kann. Weitere Informationen werden in den nächsten Tagen erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen …

 

Marie musste die letzten Sätze zweimal lesen, um zu verstehen, was darin stand. Es würde nach dieser langen, langen Zeit wieder normal weitergehen. Irgendwie hörte sich das absurd an. Ein Jahr lang war nichts normal gewesen, und nun tat man den letzten Schritt zurück zur Normalität, indem die Schulen ihren Betrieb wieder so aufnahmen, wie er vor über einem Jahr zuletzt gewesen war. Marie reichte ihrer Mutter den Elternbrief.

„Na endlich“, sagte ihre Mutter lächelnd, als sie fertig gelesen hatte, und drückte sie an sich. „Das normale Leben ist zurück!“

Marie nickte nur. Sie wusste noch nicht, was sie davon genau halten sollte. Während dieser langen Zeit daheim hatte sie zu niemandem aus ihrer Klasse oder ihrem Jahrgang Kontakt gehabt, war stattdessen daheim geblieben und hatte all ihre Bücher ausgelesen. 

 

Es würde noch einsamer werden als die unzähligen Tage zu Hause.

Ihre Vermutung bewahrheitete sich. Während vor der Coronakrise noch einige Leute mit Marie geredet und in den Pausen mit ihr zusammen in der Mensa gesessen hatten, beachtete sie nun niemand mehr. Ab und zu wurde sie von einem Lehrer aufgerufen, aber diese seltenen Gelegenheiten waren die einzigen Momente im ganzen Schultag, bei denen sie sprach. Nach einiger Zeit zurück in der Normalität, war die Einsamkeit fast so etwas wie gewohnt - aber trotzdem alles andere als angenehm. Sie fühlte sich unauffällig wie eine Maus und als sie eines Morgens in den Spiegel blickte, fand Marie, dass sie inzwischen sogar aussah wie eine: Sie trug fast nur graue und blaue Kleidung, hatte die dünnen braunen Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden und im Gegensatz zum Rest der Mädchen in ihrem Alter schminkte sie sich nicht, das war ihr zu viel Aufwand am frühen Morgen. Ich sollte den Spitznamen „Maus“ annehmen, dachte Marie sarkastisch, das würde passen.

Sie wandte sich vom Spiegel ab und ging in die Küche zum Frühstück. Dort saß ihre Mutter bereits am Esstisch und war äußerst gut gelaunt, ganz unüblich für diese Uhrzeit, denn sie war erst vor einer Viertelstunde von ihrer Nachtschicht heimgekommen.

„Sie erhöhen das Gehalt“, erklärte sie strahlend und deutete auf das Blatt Papier, offenbar ein Brief, das neben ihrer Müslischale lag. „Alle Pflegeberufe erhalten ab nächstem Monat eine dauerhafte Gehaltserhöhung, nachdem einige Politiker sich ordentlich für uns stark gemacht haben.“

Maries Mutter war Krankenschwester im städtischen Krankenhaus und erhielt eigentlich sehr wenig Geld für ihre harte Arbeit, aber die Krise schien einen Schalter in den Köpfen einiger wichtiger Leute umgelegt zu haben (wer auch immer da am Hebel für die Gehälter saß, Marie wusste es nicht). Marie umarmte sie.

„Das ist großartig!“, sagte sie lächelnd und holte sich ebenfalls eine Müslischale aus dem Schrank. Einen kleinen Moment lang freute sie sich über diesen Tag, zumindest bis das Frühstück vorbei war und sie sich auf den Weg zum Schulbus machte.

 

Ihr Schultag war so schweigsam und einsam wie immer. Auf den Boden starrend und sich am Rand haltend quetschte Marie sich in der ersten großen Pause durch die schwatzenden und lachenden Schüler, auf dem Weg zum Bioraum. So war sie schon oft von einem Ort zum anderen gekommen, ohne jemandem den Weg abzuschneiden oder Unfälle zu bauen. Und wie das Schicksal es wollte, geschah genau das, als sie darüber nachdachte: Jemand rannte sie um. Marie taumelte, konnte das Gleichgewicht nicht halten und fiel hin.

„Nach vorne schauen wäre vielleicht hilfreich“, ranzte der Typ, der mit ihr zusammengeprallt war, sie an.

Es war Mark Becker aus der Parallelklasse - der war noch nie besonders nett gewesen. Marie spürte, wie sie rot anlief, und murmelte undeutlich eine Entschuldigung. Da war es wieder - sie war so unauffällig geworden durch diese elend lange Zeit daheim, ohne Kontakt zur Außenwelt, dass man sie jetzt nicht einmal mehr sah. Maus, sagte eine kleine Stimme in ihrem Innern. Mark war inzwischen weitergegangen, ohne sie zu beachten. Marie rappelte sich auf. So ein Blödmann, dachte sie. Er hat doch mich umgerannt. Langsam setzte sie ihren Weg fort.

 

„Hey, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte plötzlich jemand. Marie zuckte zusammen und sah auf. Ein Junge lief neben ihr, aus der Elften, wenn sie sich nicht ganz irrte. Sie zuckte mit den Schultern und sah wieder auf den Boden.

„Ich hab gesehen, wie dieser Trottel dich umgerannt hat, das sah schmerzhaft aus“, sprach der Junge weiter. Marie warf ihm einen kurzen Blick zu.

„Ich bin Ben“, sagte er.

„Marie“, nuschelte sie schüchtern.

„Wie bitte? Maus?“ Marie musste fast lächeln. War das nicht ironisch?

„Marie“, sagte sie lauter.

„Ich nenn dich Maus“, erwiderte Ben vergnügt und grinste über ihren empörten Gesichtsausdruck. Er begleitete sie bis zum Bioraum und kam auch mit, als sie sich auf den Weg zur Mensa machte.

Allerdings redete er nicht auf sie ein, sondern war recht schweigsam, aber Marie war das auch recht.

Gemeinsam setzten sie sich in der Cafeteria an einen Tisch und Marie öffnete ihre Brotdose.

„Keks?“, fragte sie Ben.

Ihre Mutter hatte ein paar Prinzenrollen zu dem Käsebrot gelegt. Ben nahm den Keks, den sie ihm hinhielt, und bedankte sich. In diesem Moment rasselte die Klingel zum Pausenende.

„War nett mit dir, Maus“, sagte Ben und lächelte ihr zu. „Ich muss jetzt zu Englisch. Bis dann!“ Damit verschwand er in der Schülermenge.

 

Zu Hause kramte Marie ihr einziges rotes T-Shirt aus dem Schrank und stellte sich darin vor den Spiegel. Eigentlich mochte sie die Farbe. Vielleicht könnte es ja helfen, das Shirt wenigstens ein paarmal anzuziehen. Jemanden in einem roten Oberteil umzurennen, musste ziemlich schwer sein. Und gegen die Einsamkeit würde es sicher auch helfen, wenn sie nicht andauernd dieselbe Farbe hatte wie die Wände ihrer Schule. Auch wenn Mark sie jetzt eher nicht mehr umrennen würde - er war tatsächlich nach Schulschluss zu ihr gekommen und hatte sich aufrichtig entschuldigt. Ben würde ihr sicher auch helfen. Es klopfte an Maries Tür und ihre Mutter schaute herein.

 

„Kommst du? Mittag ist fertig“, sagte sie. Dann musterte sie ihre Tochter einige Sekunden lang. „Es muss ein Wunder geschehen sein“, meinte sie lachend. „Du solltest solche Farben öfter tragen, Schatz, du siehst großartig aus. Hat diese elende Krise mit ihrer Einsamkeit also doch etwas ausgelöst!“

 

Mark

Völlig in Gedanken eilte Mark durch die vollen Flure und achtete wenig darauf, dass viele andere ihm ausweichen mussten, um nicht über den Haufen gerannt zu werden, und ihm nun böse Blicke zuwarfen. Was kümmerten ihn auch die anderen? Doch plötzlich passierte genau das - er prallte mit jemandem zusammen und fühlte sofort die Wut in sich hochkochen.

 

„Nach vorne schauen wäre vielleicht hilfreich“, schnauzte er das Mädchen an, das jetzt auf dem Boden saß und ihn völlig verschreckt anstarrte. War sie nicht in seiner Parallelklasse? Er wusste nur ihren Namen nicht … egal. Das Mädchen lief hochrot an und entschuldigte sich murmelnd. Mark schnaubte und setzte seinen Weg fort, ohne sie weiter zu beachten. Erst als er in der Mensa bei seinen Freunden saß, ging ihm auf, was für ein Scheißkerl er schon wieder gewesen war. Er konnte beinah Mamas strengen Blick auf sich spüren, den sie jetzt sicher aufgesetzt hätte. Nur dass sie nicht da war, um ihn streng anzuschauen, und auch nie wieder da sein würde. Mark schüttelte sich, wie um die Gedanken an Mama loszuwerden. Dieses elende, ätzende Virus hatte sie mitgenommen, sie an sich gerissen, einfach geraubt … ihr den letzten Rest gegeben, nach den langen Jahren, die sie schon krank gewesen war. Und eigentlich war ihm da aufgegangen, wie bescheuert er sich all die Jahre benommen hatte, die sie so krank gewesen war, wie sehr er sie enttäuscht haben musste. Aber Mark konnte es nicht verhindern, so sehr er sich bemühte, er verfiel doch immer wieder in die alten Gewohnheiten zurück, war unfreundlich und schroff, lachte über Missgeschicke anderer und ging an denen vorbei, denen es nicht gut ging. Es musste sich etwas ändern, er musste etwas gegen diese Gewohnheiten tun - um Mamas willen. Vielleicht bekam sie ja doch irgendwie mit, was er dachte und was in ihm vorging.

 

Am Mittag, nach Schulschluss, suchte Mark den Busparkplatz nach dem Mädchen ab, das er umgerannt hatte. Wenn er sich bei ihr entschuldigen könnte, wäre das dann nicht ein kleiner Schritt zur Besserung? Tatsächlich erblickte er das Mädchen ein paar Haltestellen weiter. Sie stand alleine da, die Hände in den Taschen ihrer grauen Daunenjacke vergraben, und starrte auf den Boden. Mark machte sich auf den Weg zu ihr - bis ihm auf halber Strecke einfiel, dass er gar nicht wusste, was er sagen wollte. Aber da er auch nicht einfach wieder umdrehen wollte, ging er weiter auf sie zu. Das Mädchen erschreckte sich, als er sie ansprach.

„Kein Grund auszurasten, nur ich“, versuchte Mark zu witzeln, aber sie lachte nicht. Er wurde wieder ernst. „Schon gut, ich weiß, das war ziemlich lahm. Ich wollte mich entschuldigen für vorhin. Ich habe nicht nach vorne geschaut, dich trifft keine Schuld. Sorry.“

Das Mädchen nickte. Ein winziger Hauch eines Lächelns huschte über ihre Lippen, aber sie sagte immer noch nichts. Mark wusste nicht, was er noch sagen sollte.

„Ich wird' dann mal …“ Er deutete verlegen mit dem Daumen in die ungefähre Richtung seiner Haltestelle. „Mein Bus kommt gleich.“ Sie nickte wieder.

„Wie heißt du?“, fragte er noch. Jetzt musste sie ja doch etwas sagen.

„Marie“, antwortete sie. Ihre Stimme war leise, aber klar.

Diesmal war es Mark, der nickte.

„Ich bin Mark“, erwiderte er und warf ihr noch ein Lächeln zu, dann drehte er sich um und floh aus dieser äußerst unangenehmen Situation. Dennoch erfüllte so etwas wie Stolz sein Inneres. Er hatte es geschafft, auf jemanden zuzugehen und sich ehrlich zu entschuldigen. Ich kann es doch, dachte er und hoffte, dass Mama ihn sehen konnte.

 

Ben

 „Benjamin!“ Ben schreckte hoch. Er hatte völlig in Gedanken versunken aus dem Fenster gestarrt und überhaupt nicht mitbekommen, dass sein Lehrer ihn angesprochen hatte.

„Wie bitte?“, fragte er. Herr Müller seufzte resigniert.

„Du sollst an die Tafel gehen und deine Hausaufgabe anschreiben“, erwiderte er ungeduldig. Ben begann, in seinen Sachen zu kramen; er hatte die Mathesachen noch nicht einmal aus seinem Rucksack geholt, geschweige denn überhaupt die Hausaufgaben gemacht. Trotzdem tat er so, als würde er verzweifelt in seinem Heft danach suchen, so als hätte er sie gemacht, aber nicht eingepackt. Darin hatte er reichlich Übung.

„Tut mir leid, ich kann die Aufgaben nicht finden“, sagte er und hoffte, dass er sich kleinlaut anhörte. „Ich muss sie zu Hause liegen gelassen haben.“

 

Herr Müller sah ihn noch einen Moment böse an, dann wandte er sich ab und rief jemand anderen auf. Für den Rest der Stunde ließ er Ben in Ruhe und dieser versank wieder in seinen Gedanken. Mathe war so ätzend, noch ätzender als Spanisch und Physik, Deutsch und Geschichte.

Schule insgesamt nervte Ben so sehr an. Er hatte nach der Zehnten abgehen wollen, um sich ganz der Musik zu widmen, aber sein Vater hatte Druck gemacht.

„Solange du noch nicht volljährig bist, tust du, was ich sage, und ich sage dir, du gehst weiter auf dieses Gymnasium und machst Abitur!“, hatte er geschnauzt. Ben hatte brav genickt und Ja und Amen zu allem gesagt - alles andere hätte Wutanfälle und Strafen nach sich gezogen, das wusste er aus Erfahrung. Also ging er weiter in diese blöde Schule und bemühte sich gerade so, dass er keine Fünf auf seinem Zeugnis fand, damit sein Vater halbwegs Ruhe gab. Dummerweise lag sein achtzehnter Geburtstag erst in seinem Abschlussjahr, er kam also ums Abi nicht herum.

 

Am Ende der Stunde, als Ben gerade den Klassenraum verlassen wollte, rief Herr Müller ihn zurück. Sein Gesichtsausdruck war nun freundlicher aus als vorhin.

„Ben, es wird langsam brenzlig mit dir“, begann er.

Ben verdrehte innerlich die Augen. Tausend Mal hatte er das schon gehört. Du musst etwas tun, Benjamin. Ich will dir doch nur helfen, Benjamin. Ich weiß doch, wie intelligent du bist, Benjamin. Jaja, genau. Sein Vater hatte all diese Lehrer kontaktiert, dass sie Ben „helfen“ sollten, garantiert. Nur damit er nicht selber auf seinen einzigen Sohn zukommen musste, der ihn ja so enttäuschte.

„Hast du einen Traum, Ben?“, riss ihn Herr Müller aus seinen Gedanken. Ben sah seinen Lehrer an. Oh ja, einen Traum hatte er. Aber der war natürlich nicht kompatibel mit den Plänen, die sein Vater für ihn hatte. Ben nickte langsam. Herr Müller sah ihn ernst an.

„Dann krieg endlich deinen Hintern hoch“, sagte er eindringlich. „Bitte entschuldige die Ausdruckweise. Hat diese Krise dir nichts beigebracht? Hat sie dir nicht gezeigt, dass man aufstehen und etwas tun muss, um zu erreichen, was man will?“ Ben senkte schweigend den Kopf. Er mochte nicht zugeben, dass er die Krisenzeit daheim im Hausarrest zugebracht hatte. Sie hatte ihm ausführlich seine Zimmerwände gezeigt, aber das war mit Sicherheit nicht die Antwort, die sein Lehrer haben wollte. Herr Müller sah ihn abwartend an.

„Ich … habe nicht viel mitbekommen, als ich zu Hause war“, sagte Ben schließlich. „Mein Vater hat mich die Nachrichten nicht sehen lassen.“

Das stimmte sogar.

Herr Müller nickte langsam. „Diese Krise hat mehr als deutlich gezeigt, dass man Ziele nicht erreicht, indem man abwartet und Tee trinkt. Besiegt wurde das Virus nicht durch Langeweile, sondern durch diejenigen, die es geschafft haben, aktiv etwas gegen die Krankheit zu tun“, sagte er und machte eine Pause, in der er Ben ernst ansah. „Was willst du wirklich, Ben? Was ist dein größter Wunsch für dein Leben nach dem Abitur?“

„Ich will Pianist werden“, purzelte es aus Bens Mund, bevor er über seine Antwort nachdenken konnte. Wenn sein Vater das erfuhr, gäbe es nur wieder Arrest. Der Hausarrest im Lockdown war schließlich auch dem Konzertflügel im Keller zu verdanken gewesen, oder vielmehr der Tatsache, dass Ben sich dorthin geschlichen und darauf gespielt hatte, stundenlang, bis sein Vater ihn nach Feierabend dort gefunden hatte. Herr Müller jedoch nickte.

„Dann tu etwas dafür“, sagte er. „Pianist wird man nicht, indem man aus dem Fenster starrt.“

Ben schwieg.

„Mein Vater lässt mich nicht“, murmelte er dann.

„Dein Vater hat in deinen Träumen nichts zu suchen“, antwortete Herr Müller. „Was ist mit deiner Mutter? Hast du sonst noch Verwandte, die dir helfen könnten?“

Ben schüttelte den Kopf. Seine Mutter war verschollen, sie hatte ihn kurz nach seiner Geburt seinem Vater überlassen und der sprach nie über sie. Sein Vater, der Arzt. Der erfolgreiche, hoch angesehene Arzt, der die Forschung am Coronavirus so weit vorangetrieben, die Wissenschaft auf ein neues Level gebracht hatte. Derselbe Mann, der ihm, seinem Sohn, gegenüber so gefühlskalt und gnadenlos war. Und Bens Großeltern waren beide von Corona dahingerafft worden, kurz nacheinander. Ben hatte sie kaum gekannt, er erinnerte sich nur daran, dass es bei ihnen immer Kekse und freundliche Worte für ihn gegeben hatte.

„Du kannst das schaffen, Ben“, sagte Herr Müller. „Da bin ich mir sicher. Du musst dich nur aufraffen. Glaub mir, Ben, nichts ist so schlecht, dass es nicht auch für etwas gut ist, selbst das Coronavirus nicht. Und jetzt ab in die Pause!“

Ben dachte über die Worte seines Lehrers nach, während er dich die Flure lief. Konnte er sich wirklich von seinem Vater losmachen und seinen Traum wahr werden lassen? Bevor er sich weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte, sah er, wie einige Meter entfernt jemand hinfiel - ein kräftiger Zehntklässler, den Ben vom Sehen kannte, hatte ein kleineres Mädchen umgerannt und schnauzte sie nun an. Ben schüttelte den Kopf über diesen Idioten und lief hin.

„Hey, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er das Mädchen freundlich.